Mittlerweile ist COVID-19 in fast allen Ländern dieser Welt angekommen. Die Verläufe der Infektionen sind je nach Region unterschiedlich. Die Menschen in den Entwicklungsländern leiden jedoch insbesondere unter den massiven Auswirkungen des globalen wirtschaftlichen Stillstands und unter den einschneidenden Massnahmen, welche zur Bekämpfung des Virus verhängt wurden.
Die ärmsten und schwächsten Bevölkerungsgruppen sind vielerorts in Existenznot geraten. Die rapide Zunahme der Menschen, die an Hunger leiden, ist alarmierend. Das Welternährungsprogramm rechnet in diesem Jahr mit 265 Millionen Menschen, die von Unterernährung betroffen sind. Das bedeutet eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Darunter sind auch Millionen von Kindern, die aufgrund der Schulschliessungen um ihre einzige Mahlzeit am Tag gebracht werden.
Die Vereinten Nationen und andere internationale Akteure sprechen von einer humanitären Ausnahmesituation. Sie bitten die Staatengemeinschaft um eine rasche Aufstockung der humanitären Hilfe, um die weitere Ausbreitung des Virus und die Entstehung von Hungersnöten, Konflikten und Fluchtbewegungen zu verhindern. Der Mittelbedarf wird im Nothilfeplan der Vereinten Nationen auf 6,7 Milliarden USD veranschlagt. Ein Ziel, das erreichbar wäre, wenn alle wohlhabenden Länder ein Prozent ihrer nationalen Wirtschafts- und Konjunkturpakete für die Entwicklungsländer einsetzten. Gemessen an den Corona-Unterstützungsmassnahmen im Inland ergäbe das für Liechtenstein einen Beitrag von rund einer Million Franken für die internationale humanitäre Hilfe.
Die Mitgliedsorganisationen des Netzwerks wenden sich an den Landtag, um auf diese zunehmende Not aufmerksam zu machen. Es handelt sich um eine weltweite Ausnahmesituation, die es rechtfertigt, die internationale Solidarität in diesem Jahr anzuheben. Liechtenstein kann mit einem grosszügigen und zusätzlichen Beitrag die ärmsten Länder in der Bekämpfung von COVID-19 unterstützen und den notleidenden Menschen dringend benötigte Hilfe zukommen lassen.
Die Petition wird von 22 Mitgliedsorganisationen des Netzwerks gemeinsam eingebracht. Sie soll in der Juni-Session des Landtags behandelt werden.
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